
JedeR in Deutschland Lebende verursacht durchschnittlich mehr als 10 Tonnen CO2. Für das Klima ist das viel zu viel!
Aus diesem Grund haben wir die Fastenzeit 2018 dazu genutzt, unsere CO2 Bilanz bzw. unseren Ökologischen Fußabdruck zu verbessern.
In den sieben Wochen wurden sieben Aspekte betrachtet. JedeR kann sich auch jetzt noch dazu individuelle Ziele setzen und die Anregungen nachlesen. Ihre Ziele können Sie hiermit festhalten: Klimafasten – Meine Ziele.
Haben Sie schon Ihren Fußabdruck berechnet? Oder Ihre CO2-Bilanz erstellt? Vielleicht schon überlegt, wie Sie CO2 einsparen wollen?
Am Ende wird immer ein Rest CO2 verbleiben, der nicht zu vermeiden ist. Beim Einen größer, der beruflich viel mit dem Auto unterwegs ist oder einen langen Weg zur Arbeit hat, beim Anderen etwas kleiner.
Diese verbleibende Menge CO2 kann jedeR ausgleichen, indem zum Beispiel Bäume gepflanzt werden, die dem entsprechend viel CO2 speichern. Das geht in der Regel nicht im eigenen Garten und so gibt es verschiedene Anbieter, die solche CO2-Minderungsprojekte vermitteln:
Unter www.naturefund.de/erde/co2_rechner.html kann entweder für einzelne Aspekte ein CO2-Wert ermittelt werden oder direkt unter `Jetzt Bäume pflanzen´ der CO2-Ausgleich vorgenommen werden. Jede Tonne CO2 muss mit 2 je Bäumen ausgeglichen werden, was je 12 Euro kostet.
www.myclimate.org/de bietet nach einem (leider recht ungenauen) Check auch die Möglichkeit einer CO2-Kompensation in verschiedenen Projekten. Eine Tonne CO2 auszugleichen kostet dort beispielsweise 24 Euro.
www.atmosfair.de/de ist ursprünglich für Flugreisen konzipiert, ermöglichst aber auch den Ausgleich einer Wunschmenge CO2, was pro Tonne CO2 46 Euro kostet.
Da das Kornhaus jährlich direkt in größerer Menge CO2 Zertifikate aus einem Aufforstungsprojekt kauft, ist es auch möglich über uns solche Zertifikate von `unserem´ Aufforstungsprojekt für 17 Euro pro Tonne CO2 zu erwerben. Sprechen Sie uns an oder schreiben Sie eine Mail an info@kornhaus-naturkost.de.
In der zweiten Phase suchen wir klimaneutrale Produkte und Firmen.
Die CO2-Bilanz eines fertigen Produktes ist nicht einfach zu erstellen. Eine Suppe kann beispielsweise Gewürze aus vielen Ländern enthalten und es können mehrere Verarbeiter beteiligt sein. Das erklärt die bisher geringe Zahl der zertifizierten Produkte. 
Zudem gibt es leider keine einheitliche Kennzeichnung dieser Produkte.
Allein im Kornhaus finden sich mindestens vier verschieden Label.
Um eine bessere Orientierung zu geben,
sind alle diese Produkte im Kornhaus nochmal deutlich am Regal gekennzeichnet.
Einige Firmen gehen einen anderen Weg und erstellen eine CO2-Bilanz für ihr Unternehmen und nicht für einzelne Produkte. Alle Bereiche von den Gebäuden über die Energie bis zum Abfall werden berechnet und der unvermeidbare CO2-Wert durch geeignete Maßnahmen ausgeglichen. Die Gewürz- und Teehersteller Lebensbaum und Sonnentor beispielsweise haben ihre Firmen bilanziert und bieten nun CO2-neutrale Herstellungsprozesse.
Auch das Kornhaus handelt in diesem Sinne CO2-neutral. Alle unsere Arbeitsbereiche werden auf ihren CO2-Fußabdruck hin untersucht und es gibt jährlich Vorhaben, diese CO2-Menge zu reduzieren. Der unvermeidlich verbleibende Rest wird ausgeglichen; in diesem Jahr beispielsweise durch ein Aufforstungsprojekt.
Bei langlebigen Produkten sind unsere Empfehlung zur CO2-Vermeidung folgende:
1. Brauche ich das Produkt wirklich?
2. Kann ich das Produkt vielleicht ausleihen? Nachbarn oder www.fairleihen.de (bisher nur Berlin, weitere Städte in Planung).
3. Gibt es das Produkt vielleicht gebraucht? Trödel oder Second Hand Läden, die oft noch soziale Aspekte berücksichtigen wie „Jacke wie Hose“ Hohe Str. 45, Malteserladen Westenhellweg 127, Oxfam Wißstraße.
4. Ein langlebiges Produkt kaufen, dass sich auch reparieren läßt. Selber reparieren unter www.repaircafe.org/besuchen.
Vielleicht gründest du ja auch eine Sharing-Gruppe? Für Werkzeug, Fahrrad, Auto, …
In der dritten Phase betrachten wir die CO2-Emmissionen verschiedener Ernährungsformen und einzelner Lebensmittel.
Da Fleisch und tierische Produkte einen größeren Klimaeffekt haben, gibt es im Kornhaus viele fleischfreie Alternativen.
Eine gute Seite, auf der die verschiedenen Lensmittel mit ihren CO2-Werten zu finden sind, ist:
https://www.klimatarier.com/de/CO2_Rechner
Lebensmittel aussuchen und auf den Teller ziehen, bis eine vollständige Mahlzeit entsteht. Diesen Wert speichern und mit einer Alternative vergleichen.
Rezepte und Anregungen gibt es ebenfalls.
Viel Spaß!

Im Kornhaus sind alle Fleisch- und Milch-freien und damit klimaschonenden Produkte
am Regal mit einem grünen Hinweis eindeutig gekennzeichnet.
In der vierten Phase betrachten wir, welche Klimaeffekte der Transport und die Mobilität haben.

In die Übersicht links haben wir unsere mehr als 50 regionalen Lieferanten gezeichnet. Der größte, gelbe Ring ist 75 km um Dortmund und damit das, was wir als Region bezeichnen.
Der kleinste Ring, Dortmund selber, ist uns natürlich der Liebste. Von hier gibt es Gemüse (Schultenhof), Brot (Backdat), Wurst&Fleisch (Schultenhof) Apfelsaft (BUND) und Kerzen (Gottessegen).

Die fünfte Phase ist dem Thema Müll und CO2 gewidmet: 1 kg Plastik entspricht 1,7 kg CO2!

Das Kornhaus-Müllvermeidungskonzept umfasst 900 Artikel: unverpackt – Mehrweg – plastikfrei.
Das ist mehr als die meisten Unverpackt-Läden anbieten, die in der Regel auch kein Vollsortiment anbieten. Die plastikverpackten Dinge im Kornhaus runden das Sortiment zwar ab – es besteht aber kein Zwang, sie auch zu kaufen!
Für Brot und Brötchen bieten wir einen Bio-Baumwollbeutel und für Obst und Gemüse Mehrweg-Netze an. Für spontane Einkäufe gibt es Papiertüten und kompostierbare Tüten aus nachwachsenden Rohstoffen.

Eine wichtige Entscheidung ist auch die, was mein Geld mit dem Klima macht. Investiert meine Bank beispielsweise in Kohle? Die Antwort darauf und vieles mehr gibt es bei www.urgewald.org
In der sechsten Phase geht es um Energie und CO2. Wo kommt die Energie her? Hoffentlich aus erneuerbaren Energien! Von den mittlerweile recht vielen Ökostrom-Anbietern empfehlen wir gerne die drei Pioniere, die alle auch tatsächlich neue Anlagen bauen: Naturstrom AG, EWS Elektrizitätswerke Schönau und Greenpeace Energy.
Von Naturstrom gibt es auch 100% Biogas und aktuell in einer Strom- / Gas-Wechselaktion einen Gutschein in Höhe von 40 bzw 80 Euro für das Kornhaus (Flyer im Geschäft).

Das Kornhaus bezieht natürlich Ökostrom und produziert mit zwei Solaranlagen in Dortmund sogar ein Drittel des Strombedarfes selber.
Falls auch Sie an einer eigenen Solaranlage interessiert sind, empfehlen wir die solarplus GmbH, die mit uns im ÖkoNetzwerk Dortmund e.V. aktiv ist.
Unseren Strombedarf konnten wir durch den Einsatz von LED zur Beleuchtung und effizientere Kühltechnik seit 2014 um 25% senken. Energiespartips gibt es im Netz unendlich viele. Hier nur der Hinweis auf 33 Tipps von Geenpeace.
Das Kornhaus ermittelt das ganze Jahr über alle CO2-relevanten Aktivitäten, wie Heizung, Strom, Autofahrten, Papierverbrauch, Müllentsorgung. Dies wird extern in CO2-Äquvalente umgerechnet. Wir gleichen diese aus und erstellen jährlich ein Minderungskonzept, um unsere Klimabilanz noch zu verbessern. Der gesamte Prozess wird extern geprüft und zertifiziert durch Stop Chimate Change. Die aktuell etwa 22t CO2 im Jahr kompensieren wir in einem Aufforstungsprojekt.
Auch nach der Fastenzeit 2018 bleibt das Thema Klimaschutz aktuell. Daher bleiben diese Beiträge auf unserer Seite und können jederzeit nachgelesen werden. Zum Ausdrucken gibt es eine Kurzfassung.
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